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„Als Papst lebt man gefährlich“ – Neuer Roman von Brigitte Teufl-Heimhilcher

– eine Melange aus Fiktion und Wahrheit – liefert Ideen für ein drittes Vatikanisches Konzil.

Wien, 13.08.2015 – „Der Vatikan ist im Laufe der Jahrhunderte zu einer Insti-tution geworden, die mehr Schatten wirft, als sie Licht spendet.“ So lautet eine der provokanten Thesen, die Brigitte Teufl-Heimhilcher in ihrem Roman „Als Papst lebt man gefährlich“ aufstellt. Die Fortsetzung zu „Die andere Schwester des Papstes“ veranschaulicht anhand einer realitätsnah erscheinenden Handlung, wie weit sich die Kirche von der Welt der Gläubigen entfernt hat und welches Risiko ein Papst eingeht, der Reformen anstrebt.

In „Die andere Schwester des Papstes“ erwies sich Papst Leo, als Mann, der fest in der traditionellen kirchlichen Welt verankert ist. Doch die Streitgespräche mit seiner Schwester Katharina, die Begegnungen mit Erika und Clemens, Freunden aus Jugendtagen, die der Kirche heute kritisch gegenüber stehen, lassen ihn an den starren Grundsätzen zweifeln.
Schon auf den ersten Seiten des aktuellen Romans – Leo hat Erika kürzlich in einen Arbeitskreis zur Vorbereitung eines vatikanischen Konzils berufen – wird deutlich, dass der Papst sich gedanklich in vielen Aspekten der gelebten Realität angenähert hat. Gründe gibt es viele: Seien es die wieder aufgeflammten Gefüh-le für Erika, die Sympathie für seinen homosexuellen Neffen Florian und das Wissen um Clemens, einen Pfarrer, der der Vater von Katharinas Tochter ist.
Innerlich bereit, die Kirche zu erneuern, lebt Leo in einer Umgebung, die die an-gestrebten Reformen mehr fürchtet als der Teufel das Weihwasser. Durch Dis-krepanz zwischen Leos Einsichten und der vorherrschenden Attitüde des Vatikans entsteht ein spannender, Krimi-ähnlicher Handlungsrahmen, der dem Leser von Beginn an den Eindruck vermittelt: Genau so läuft es im Vatikan ab, und genau diese altertümliche Haltung hindert die katholische Kirche daran, sich dem mo-dernen Leben der Gläubigen zu öffnen und den Menschen in der heutigen Welt ein Leitbild zu sein.
Ob es um Geldwäsche oder Intrigen geht, um die luxuriöse Ausstattung eines Bischofssitzes, um Homosexualität, den Zölibat oder die Stellung der Frau in der Kirche – die Autorin spart keins der hoch brisanten Themen aus, die die Gläubi-gen in aller Welt erzürnen und erschüttern und in ihnen die Sehnsucht nach ei-nem Neubeginn wecken. Wird es Papst Leo gelingen, gegen alle bestehenden Widerstände, eine neue Ära im Vatikan einzuläuten?
Mit ihrem neuen Roman, der auch ohne Kenntnis von „Die andere Schwester des Papstes“ gelesen werden kann, verleiht Brigitte Teufl-Heimhilcher einem Herzenswunsch Ausdruck: “Die Kirche, die ich in meiner Jugend erleben durfte, hat mich geprägt“, so die Autorin. „Ich wünschte mir, dass die Kirche von heute von einem frischen Wind durchweht wird, der sie auch für junge Menschen wieder attraktiv und erlebbar macht.“ So hofft die meinungsfreudige Autorin, mit ihrem aktuellen Buch nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzure-gen. „Ich würde mich freuen, wenn ich mit diesem Roman die Arbeit der re-formwilligen Menschen an der Basis ein klein wenig unterstützen könnte.

Brigitte Teufl-Heimhilcher
teufl-heimhilcher.at
teufl@thema.at