Zu viel Editieren kann hinderlich sein Maria Murnane der Autor von „Perfect on Paper“
Verbringen Sie auch Stunden mit der perfekten Formulierung eines einzigen Absatzes? Ich habe das früher gemacht. Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie als Nächstes schreiben sollen, kehren Sie zu bereits fertigen Abschnitten zurück, um sie zu überarbeiten? Kenne ich. Als ich meinen ersten Roman „Perfect on Paper“ geschrieben habe, verbrachte ich viel Zeit damit, an kleinsten Details herumzufeilen. An manchen Tagen konnte ich nicht einmal weiter schreiben, da ich all meine Zeit (und mentale Kraft!) auf das Überarbeiten des bestehenden Texts verwendet hatte.
Lange Zeit war ich davon überzeugt, dass der Ansatz, immer wieder zu editieren, ein produktiver Einsatz meines kreativen Denkens sei. Letztendlich musste ich jedoch erkennen, dass dies überhaupt nicht
produktiv war, eher im Gegenteil. Ich nutzte das Editieren als Vorwand, um den schwierigsten Teil beim Schreiben eines Romans zum umgehen, nämlich das Voranbringen der Geschichte.
Das Schwierigste im Leben eines Autors ist meiner Meinung nach das Entwickeln einer Idee, die so interessant ist, dass sie ein ganzes Buch füllt – und im Kleineren betrachtet die Entscheidung, was in den
einzelnen Kapiteln passiert. Sobald ich mich dazu entschlossen habe, wie eine Szene aussehen soll, fällt mir das Schreiben leicht. Heute weiß ich, dass ich später an den Feinheiten feilen kann und dies auch
tun werde – aber erst, wenn der erste Entwurf fertig ist.
Durch das ständige Editieren habe ich 18 Monate gebraucht, um den ersten Entwurf für „Perfect on Paper“ fertigzustellen. Selbst danach habe ich noch unglaublich viel Zeit auf das Editieren verwendet. |