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Ermäßigte Mehrwertsteuer auf E-Books und digitale Verlagserzeugnisse kommt | #debk #ebooks

Der Deutsche Bundestag hat heute die steuerliche Gleichbehandlung von digitalen und gedruckten Verlagserzeugnissen beschlossen.

Damit setzt der deutsche Gesetzgeber eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2018 um, nach der die Mehrwertsteuer auch für digitale Zeitungen, Zeitschriften und Bücher ermäßigt werden kann. Im Gegensatz zum Regierungsentwurf berücksichtigt die vom Bundestag verabschiedete Regelung ausdrücklich auch Zugänge zu Datenbanken.

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Mit seiner heutigen Entscheidung beendet der Deutsche Bundestag die lange bestehende steuerliche Ungleichbehandlung analoger und digitaler Medien und stärkt damit eine vielfältige und zukunftsfähige Publikationslandschaft. Ein Buch ist ein Kulturgut, egal, in welcher Form es vorliegt. Insbesondere freuen wir uns, dass der Deutsche Bundestag sich für eine umfangreiche Regelung ausgesprochen hat, die Datenbanken, Apps und Websites einschließt. Damit erkennt er die Realität des digitalen Publikationswesens an. Wir danken allen, die sich für die Umsetzung der Regelung eingesetzt haben. Die reduzierte Mehrwertsteuer unterstützt Verlage dabei, ihr digitales Buchangebot weiterzuentwickeln und gemeinsam mit Händlern und Autorinnen und Autoren weiter an nutzerfreundlichen Leseangeboten und Vertriebsmodellen zu arbeiten. Wir danken allen, die sich für die Umsetzung der Regelung eingesetzt haben, insbesondere Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

Die neue Vorschrift wird voraussichtlich noch dieses Jahr in Kraft treten. Nach Auffassung des Börsenvereins sei für einen gewissen Zeitraum eine Nichtbeanstandungsregelung nötig, um Verlage und Buchhandlungen nicht durch nachträgliche Umsatzsteuerkorrekturen zu belasten. Hier sei das Bundesministerium der Finanzen gefordert, mit den Finanzbehörden der Länder eine entsprechende Regelung zu finden.

Der Börsenverein stellt seinen Mitgliedern in Kürze einen Leitfaden mit den wichtigsten Fragen und Antworten zur Handhabung der neuen steuerlichen Regeln zur Verfügung.


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eBooks unterliegen Buchpreisbindungsgesetz, sind steuerrechtlich aber keine Bücher – #!?!

ebooks erstellenAnfang Februar wurde das Buchpreisbindungsgesetz geändert, so dass eBooks auf eine Ebene mit dem gedruckten Buch gestellt werden. Allerdings gilt dies nicht für die steuerliche Regelung. Das gedruckte Buch fällt auf einen vergünstigten Mehrwertsteuersatz von 7%.

Der Bundesfinanzhof hat jedoch entschieden, dass elektronische Bücher nicht darunter fallen. (Urteil vom 03.12.15, Aktenzeichen: V R 43/13) Dies bedeutet, dass noch volle 19% Mehrwertsteuer auf ebooks fällig sind.

Ganz klar – unfair. Allerdings gestaltet sich die steuerliche Anpassung schwerer, denn dazu müsste das europäische Mehrwertsteuerrecht geändert werden.