Eine Studie des Börsenvereins und der GfK zeigt: Die Onleihe schmÀlert die Kaufbereitschaft buchaffiner und kaufkraftstarker Zielgruppen am Buchmarkt und liefert erstmals umfassende Marktdaten als Grundlage zum politischen Diskurs zur E-Book-Leihe.
Verlage und Autoren fordern faire Rahmenbedingungen fĂŒr die Onleihe / Erstmals umfassende Studie zur Onleihe-Nutzung veröffentlicht / Grundlage fĂŒr politischen Dialog zur E-Book-Leihe geschaffen
Die Onleihe schmĂ€lert die Kaufbereitschaft buchaffiner und kaufkraftstarker Zielgruppen am Buchmarkt. Das zeigt die Studie âWer leiht was in Bibliotheken und insbesondere online? Ein 360°-Blick auf die Onleiheâ, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels heute gemeinsam mit der GfK in Berlin vorgestellt hat. Mit der GfK-Studie hat der Börsenverein erstmals umfassende Marktforschungsdaten zu E-Book-Entleihern öffentlicher Bibliotheken vorgelegt.
Die Kernergebnisse der Studie im Ăberblick:
- Insgesamt 2,6 Millionen Menschen leihen in Deutschland ĂŒber die Onleihe digital BĂŒcher und andere Medien aus, insgesamt 1,9 Millionen leihen E-Books.
- Zwei Drittel der Onleihe-Nutzer sind unter 50 Jahre alt. Sie sind damit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ĂŒberdurchschnittlich jung. AuĂerdem sind sie ĂŒberdurchschnittlich gut situiert und gebildet.
- Onleihe-Nutzer gehören zwar zu den aktivsten KĂ€ufern am Buchmarkt, aber knapp die HĂ€lfte kauft weniger oder gar keine BĂŒcher mehr, seitdem sie das Angebot der Onleihe nutzen (45 Prozent bei gedruckten BĂŒchern, 46 Prozent bei E-Books)
- Der GroĂteil der Onleihe-Nutzer ist mit dem Umfang und der AktualitĂ€t des Angebots der Onleihe zufrieden.
Der Börsenverein und der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di ordnen die Ergebnisse ein.
âDie Studienergebnisse zeigen deutlich, dass die Onleihe-Nutzung unmittelbaren Einfluss auf den Buchmarkt hat. Um weiterhin ein breit gefĂ€chertes Angebot an BĂŒchern und E-Books in Deutschland bereitstellen zu können, benötigen wir gerechte Lizenzregelungen. Die von Bibliotheken geforderten Ausnahmen vom Urheberrecht fĂŒr die Onleihe, die sogenannten Schrankenregelungen, bieten keine faire Entlohnung fĂŒr die Leistungen der Verlage und Autoren und sind fĂŒr uns damit kein gangbarer Weg. Wir fordern stattdessen, dass Bibliotheken zukĂŒnftig so ausgestattet werden, dass sie unter fairen Bedingungen fĂŒr alle Beteiligten E-Books anbieten könnenâ, sagt Nadja Kneissler, Vorsitzende des Verleger-Ausschusses des Börsenvereins.
Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di ergĂ€nzt: âEine der wichtigsten Aufgaben von öffentlichen Bibliotheken sehe ich in der Leseförderung fĂŒr Kinder und Jugendliche. Insbesondere Stadtbibliotheken spielen fĂŒr die Leseförderung eine zentrale Rolle. Um dieser Aufgabe auch mithilfe digitaler BĂŒcher nachkommen zu können, braucht es vor allem eine auf digitale Leseförderung abgestimmte Strategie. Solange es um eine bloĂe Erweiterung des digitalen Bibliotheksangebots geht, ist nicht einzusehen, dass die Rechte von Autorinnen und Autoren beschnitten werden, insbesondere, wenn davon mehrheitlich finanzstarke, gebildete Mid-Ager profitieren.â
Hintergrund:
Die Bundesregierung will die rechtlichen Rahmenbedingungen fĂŒr die E-Book-Leihe durch öffentliche Bibliotheken (âOnleiheâ) ĂŒberprĂŒfen. Ziel ist es, eine Regelung zu schaffen, die den Interessen der Nutzer, Autoren, Bibliotheken und Verlage gleichermaĂen gerecht wird. Die Studie zur Onleihe bietet eine Grundlage fĂŒr den von der Bundesregierung angekĂŒndigten Dialog und liefert AnsĂ€tze fĂŒr nachhaltige Regelungen, die sowohl die Leistungen der Verlage als auch die der Autoren honorieren.
Mehr Informationen:
Die vollstÀndige Studie ist ab sofort unter www.boersenverein.de/onleihe abrufbar.
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